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Von Mainz über den Atlantik in Richtung Promotion

Alicia Link absolvierte den Bachelorstudiengang „Sozialwissenschaften: Migration und Integration“ an der KH Mainz und erzählt im Interview, warum sie mit ihrer Studienwahl genau richtig lag.

Alicia Link ist Alumna im Bachelorstudiengang "Sozialwissenschaften: Migration und Integration" und schätzt vor allem den internationalen Aspekt und das breite Wissensspektrum, das der Studiengang abdeckt.


Alicia Link legte 2020 ihre Prüfung im internationalen Bachelorstudiengang „Sozialwissenschaften: Migration und Integration“ (BAMI) an der Katholichen Hochschule Mainz (KH Mainz) ab. Ein Master im Bereich „Sociology – Gender, Sexuality, Society“ an der University of Amsterdam schloss sich an.

Warum Alicia sich für den BAMI entschieden hat, was sie am Studium begeistert hat und wo sie ihr Weg nach dem Abschluss hinführte, lesen Sie im Interview.

Warum ist Ihre Studienwahl auf den BAMI gefallen?  

Ich habe mich damals für den BAMI-Studiengang entschieden, weil ich nach meinem Gap Year und meinem FSJ in der Gesamtschule festgestellt habe, dass ich lieber in einem sozialen Umfeld arbeiten möchte. Ursprünglich wollte ich ein Duales Studium in Sportökonomie beim DFB absolvieren. Der BAMI-Studiengang bot mir die Möglichkeit, mich mit dem Thema Migration und Integration auseinanderzusetzen, was in Deutschland zu dieser Zeit ein besonders wichtiges Thema war. Ich glaubte auch, dass der Studiengang eine gute Grundlage für eine Tätigkeit im Bereich Migration und Integration bieten kann und ich das Gefühl hatte, dass ich nach dem Studium einen positiven Beitrag für Geflüchtete und andere Migranten leisten kann.
Ich war auch sehr angetan von der Möglichkeit, zwei Auslandssemester zu absolvieren, da ich gerne mehr internationale Erfahrungen sammeln wollte. Der BAMI-Studiengang hat mir die Chance gegeben, nicht nur mein theoretisches Wissen zu erweitern, sondern auch praktische Erfahrungen in anderen Ländern zu sammeln. Ich denke, dass der BAMI-Studiengang für diejenigen, die sich für das Thema Migration und Integration interessieren, eine gute Option sein kann, um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in diesem Bereich zu erweitern und sich auf eine Karriere im sozialen Bereich vorzubereiten.

Was hat Sie besonders an Ihrem Studium begeistert?

Was mich am meisten am BAMI-Studiengang begeistert hat, waren die Freiheiten, die uns gegeben wurden, um ins Ausland zu gehen. Wir hatten die Möglichkeit, in jedes Land zu gehen, ohne Vorgaben, in Europa bleiben zu müssen. Mein erstes Auslandssemester habe ich deshalb in Chile verbracht, wo ich einen breiteren Einblick in die Sozialwissenschaften bekommen konnte. Besonders habe ich mich auf Sozialpsychologie und Gender fokussiert, was auch meinen Werdegang geprägt hat. Mein zweites Auslandssemester verbrachte ich in Oxford, England, wo ich für eine Charity namens „Asylum Welcome“ arbeitete, die sich für Asylsuchende und Migranten einsetzt. Ich war dort neun Monate, anstatt der vorgegebenen drei Monate, weil es mir eine ganz neue Sicht auf unsere Studieninhalte geboten hat.

Ein weiterer Vorteil des BAMI-Studiengangs war die breite Masse an Wissenschaften, die abgedeckt wurden. Insbesondere für einen Bachelorstudiengang war das sehr bereichernd. Wir beschäftigten uns mit Politikwissenschaften, Soziologie, Theologie, Interkulturalität, Philosophie, Ethnologie und sogar Recht. Eine solch breite Bandbreite hat man selten, und es gibt einem die Möglichkeit, sich bewusst für einen Master-Studiengang oder einen Berufsweg in einem spezifischen Bereich zu entscheiden.

Wie ist der Einstieg ins Berufsleben gelaufen?

Nach meinem Bachelorabschluss im BAMI-Studiengang entschied ich mich dafür, einen Master im Bereich Gender zu machen, da ich bereits während meines Auslandssemesters in Chile ein besonderes Interesse an diesem Thema entwickelt hatte. Mein Masterstudium fand an der University of Amsterdam statt, wo ich mich im Studiengang „Sociology track Gender, Sexuality & Society“ spezialisierte. Nach meinem Masterabschluss hatte ich den Wunsch, einen Doktor in Soziologie zu verfolgen, entschied mich jedoch zunächst für ein Jahr Pause. In dieser Zeit arbeitete ich wieder für die Charity „Asylum Welcome in Oxford“ und betreute auch ein Hotel, in dem Menschen aus Afghanistan untergebracht waren, die aus Kabul evakuiert wurden. Diese Arbeit ermöglichte es mir, mein Wissen zu Migration, Integration und Interkulturalität in die Praxis umzusetzen und weitere praktische Erfahrungen zu sammeln. Dabei stellte ich fest, dass ich immer wieder Momente hatte, in denen ich meine theoretischen Kenntnisse aus dem Studium anwenden konnte.

Nach meiner Zeit in der Charity arbeitete ich für neun Monate in einem Backpacker Hostel in Oxford, wo ich als Manager für Angestellte aus verschiedenen Ländern zuständig war und dafür sorgen musste, dass das sensible Gleichgewicht mit den über 50 internationalen Gästen bestehen bleibt. Diese Arbeit hat mir ein neues Fingerspitzengefühl im Umgang mit Menschen gegeben und mich gelehrt, wie man als junge Erwachsene ernst genommen wird.

Besonders bei einem Studiengang wie BAMI, der so viele verschiedene Wissenschaften abdeckt, ist es oft schwierig, sich bereits während des Studiums auf einen konkreten Berufsweg festzulegen. Doch im Nachhinein betrachtet, habe ich festgestellt, dass mir das breite Spektrum an theoretischen Grundlagen aus Politikwissenschaften, Soziologie, Theologie, Interkulturalität, Philosophie, Ethnologie und Recht in meinem weiteren Werdegang sehr geholfen hat. Auch wenn man die Theorien nicht unbedingt bewusst anwendet, so haben sie doch unterbewusst Einfluss auf die eigene Denkweise und Herangehensweise an Aufgaben und Probleme im Berufsleben.

Wo arbeiten Sie aktuell?

Aktuell unterstütze ich ein Notar- und Anwaltsbüro als Aushilfe, aber meine Hauptbeschäftigung ist die Erstellung von Bewerbungen für eine Doktorandenstelle.

Für was hat Sie der BAMI besonders spezialisiert?

Der BAMI-Studiengang hat mich in erster Linie auf den Umgang mit Menschen aus verschiedenen Kulturen und Altersgruppen spezialisiert. Durch meine Fokussierung auf Soziologie während meines Bachelorstudiums hat mir der Studiengang eine neue Perspektive auf unsere Gesellschaft gegeben, insbesondere in Bezug auf individuelle Situationen.

Während meines Studiums habe ich Seminare für FSJler gegeben und konnte dabei meine Fähigkeit verbessern, Gruppendynamiken in homogenen Gruppen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen zu verstehen. Insgesamt hat der BAMI-Studiengang mir geholfen, ein besseres Verständnis für meine Umgebung und die Gesellschaft im Allgemeinen zu entwickeln und Situationen noch weiter zu Hinterfragen.


Welche beruflichen Ziele verfolgen Sie in Zukunft?

Ich strebe derzeit eine Promotion im Bereich Queer-Studies an, um meine Forschung in diesem Bereich zu vertiefen. Mein langfristiges Ziel ist es, an Universitäten zu unterrichten und mich weiterhin der Forschung zu widmen. Obwohl meine zukünftige Forschung nicht mehr mit dem Thema Migration und Integration verbunden ist, habe ich dennoch vom BAMI-Studiengang wertvolle Grundlagen und Fähigkeiten erworben, die mir auf meinem Karriereweg helfen werden.

Warum sollten Studieninteressierte sich für den BAMI an der KH einschreiben?

Der Studiengang bietet nicht nur eine solide theoretische Basis, sondern auch praktische Erfahrungen und Fähigkeiten, die in vielen Berufsfeldern von Vorteil sein können.

Während des Studiums gibt es die Möglichkeit, sich intensiv mit verschiedenen Aspekten der Migration und Integration auseinanderzusetzen und zu lernen, wie man mit Menschen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen und Altersgruppen umgeht. Man kann einen persönlichen Fokus setzen, der eine neue Perspektive bietet.

Ein weiterer Vorteil des BAMI Studiengangs ist die Flexibilität, die er bietet. Man kann sich zum Beispiel auf einen bestimmten Bereich wie Sozialarbeit, Bildung oder Forschung spezialisieren und einen Karriereweg entsprechend planen. Der BAMI Studiengang eröffnet somit viele Möglichkeiten, um vielen Interessen und Fähigkeiten gerecht zu werden.

Alles in allem bietet der BAMI Studiengang eine einzigartige Kombination aus Theorie und Praxis, die auf eine Karriere im Sozialen Bereich mit dem Schwerpunkt auf Migration und Integration vorbereitet und gleichzeitig auch breitere Fähigkeiten und Perspektiven vermittelt, die in vielen anderen Berufsfeldern von Vorteil sein können.

Jetzt bewerben

Die Bewerbungsphase für BAMI läuft noch bis zum 30. Juni. Alle Infos zum Studiengang und zur Bewerbung gibt es ⇒ hier

 

Foto: Alicia Link