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Patienten/Patientinnen und Angehörige

Sehr geehrte Patienten und Patientinnen,
sehr geehrte Angehörige,

vielen Dank, dass Sie sich Zeit nehmen, unsere Internetseite zu besuchen. Das FAMOUS-Projekt wollte Ihre Zufriedenheit mit der gesundheitlichen Betreuung erhöhen.

Dazu setzte das Projekt Pflegende in der Hausarztpraxis ein. Während Ihrer Teilnahme am FAMOUS-Projekt wurden Sie von einer erfahrenen und akademisch qualifizierten Pflegefachperson betreut, die Sie und Ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellte. Sie gehörte zum Praxisteam Ihres Hausarztes oder Ihrer Hausärztin.

Nachfolgend haben wir die wichtigsten Informationen für Sie zusammengefasst, um Ihre Fragen rund um das Projekt zu beantworten.

Advanced Practice Nurses (APNs) sind Pflegefachpersonen, die eine abgeschlossene Berufsausbildung als Pflegefachperson haben, auf eine mindestens zweijährige Berufserfahrung in der Pflege zurückblicken können und zusätzlich an einer Hochschule ein fünfjähriges pflegebezogenes Studium abgeschlossen haben. Im Rahmen des FAMOUS-Projektes wurden sie zusätzlich geschult, um bestens auf die Aufgaben in der hausärztlichen Versorgung vorbereitet zu sein. Sie wurden von dem jeweiligen Hausarzt oder der jeweiligen Hausärztin beauftragt, die individuelle gesundheitliche Betreuung zu übernehmen. Dazu gehörten u. a.

  • die Einschätzung und Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung sowie der häuslichen Wohn-, und Lebenssituation
  • die Ermittlung der individuellen Bedürfnisse und gesundheitsbezogenen Prioritäten
  • die Hilfestellung bei der Nutzung weiterer Unterstützungsangebote
  • Information, Schulung und Beratung zu gesundheitsrelevanten Themen
  • der Überblick über die Medikamente
  • die Koordination von Versorgungs- und Übergangsprozessen (z. B. vor und nach Krankenhausaufenthalten)

Patienten/Patientinnen und ihnen nahestehende Personen wurden aktiv in alle Entscheidungsprozesse einbezogen. Sie konnten selbst Schwerpunkte setzen und mitteilen, was ihnen im Alltag, in ihrer gesundheitlichen Versorgung und für ihrWohlbefinden wichtig ist.

Für die Teilnehmer bzw. Teilnehmerinnen am FAMOUS-Projekt entstanden viele Vorteile, die sich positiv auf ihre Gesundheit und ihre Zufriedenheit auswirken konnten. Außerdem unterstützten sie die Forschung in der Pflege.

Im Rahmen des Projekts wurden die Patienten und Patientinnen von einer erfahrenen, akademisch ausgebildeten Pflegefachperson betreut, die über umfassende medizinische Kenntnisse verfügt und gleichzeitig ihren individuellen Alltag im Blick hatte. Sie berücksichtigte vor allem das individuelle Erleben ihrer Krankheitssituation. Dazu gehören Einschränkungen im Alltag, etwa bei täglichen Erledigungen wie Einkäufen und Behördengängen oder bei der Teilnahme am Familien- und Sozialleben z. B. in Gesprächen mit nahestehenden Personen. Die akademisch ausgebildete Pflegefachperson brachte eine zusätzliche Perspektive in die Versorgung mit ein, die zu einer Verbesserung der Situation und Versorgung zu Hause beitragen sollte. Die Betreuung im Rahmen des FAMOUS-Projektes erfolgte personzentriert. Das bedeutet, dass das Individuum im Mittelpunkt der Versorgung steht. Alle Maßnahmen berücksichtigen die Bedürfnisse sowie die Erhaltung und Förderung der Selbstständigkeit. Die Zufriedenheit der Patienten und Patientinnen mit der Versorgung soll erhöht und ihre Lebensqualität verbessert werden.

Um von der neuen Versorgungsform durch einen/eine APN zu profitieren, mussten die Patienten und Patientinnen vier Kriterien erfüllen:

  • Ihr Hausarzt oder ihre Hausärztin in Rheinland-Pfalz hat am FAMOUS-Projekt teilgenommen.
  • Sie litten an mindestens drei chronischen Erkrankungen und sind deswegen mindestens einmal im Quartal zu ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin gegangen.
  • Sie warenbei einer gesetzlichen Krankenkasse in Deutschland versichert.
  • Sie warenmindestens 18 Jahre alt.

Teilnehmende Patienten und Patientinnen wurden zwischen dem 01.10.2021 und 31.03.2024 über einen Zeitraum von 12 Monaten durch eine akademisch qualifizierte Pflegefachperson (Advanced Practice Nurse, APN) betreut. Dafür kam sie zu den Patienten und Patientinnen nach Hause und stand genauso auch in der Hausarztpraxis zur Verfügung. Beispielsweise hat sie Medikamente auf Wechselwirkungen überprüft, die häusliche Wohn- und Lebenssituation eingeschätzt und dazu beraten und geprüft, ob weitere Unterstützungsangebote für den Alltag notwendig sind. Versorgungs- und Übergangsprozesse wie z. B. vor oder nach Krankenhausaufenthalten wurden von ihr koordiniert. Außerdem hat esie zu gesundheitsrelevanten Themen informiert, beraten und geschult. Notwendige Anpassungen der Versorgung hat sie in Rücksprache mit dem Hausarzt oder der Hausärztin umgesetzt.

Am 31.03.2024 endet die APN-Versorgung der teilnehmenden Patienten und Patientinnen. Anschließend werden die Forschungsergebnisse ausgewertet und dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) vorgelegt. Dieses Gremium entscheidet u. a. über die Regelleistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen. Ob bestimmte Personengruppen zukünftig APN-Versorgung im Rahmen der hausärztlichen Versorgung in Anspruch nehmen können, wird dort entschieden.